Guten Morgen in der Sommerzeit! Fühlen Sie sich schon ausgeschlafen – oder hat Ihnen die Uhr gestern Nacht eine Stunde Ruhe geklaut? Die halbjährliche Zeitumstellung sorgt regelmäßig für Stirnrunzeln, Augenringe und politische Debatten. Und sie stellt unseren Körper jedes Mal aufs Neue vor eine Herausforderung.
Während die einen das Plus an Tageslicht feiern, bringt der Mini-Jetlag viele aus dem Takt. Dabei ist längst klar: Unser biologischer Rhythmus hat wenig Verständnis für politische Uhrenspiele. Zeit also, einen genaueren Blick auf die Sommerzeit zu werfen – und auf das, was sie mit uns macht.
Guten Morgen, Sommerzeit! Was die verlorene Stunde mit Ihrem Körper macht – und warum wir daran festhalten
Worum gehts in diesem Artikel?
Die Zeitumstellung stört den natürlichen Schlafrhythmus, beeinflusst Gesundheit und Stimmung und sorgt für politische Diskussionen. Gleichzeitig eröffnet die Sommerzeit neue Chancen – mit Licht, Energie und längeren Tagen für mehr Lebensqualität.
Das Wichtigste vorab zusammengefasst
- Die Zeitumstellung bringt den Schlaf-Wach-Rhythmus durcheinander – und das kann den ganzen Körper betreffen
- Besonders betroffen: Menschen mit sensibler innerer Uhr, Kinder, Frühaufsteher und Schichtarbeitende
- Obwohl eine Abschaffung seit Jahren diskutiert wird, gibt es bis heute keine einheitliche Entscheidung auf EU-Ebene
- Die Sommerzeit bringt aber auch Chancen: längere Abende, mehr Licht, mehr Aktivität
- Mit cleverer Vorbereitung und einer schlaffördernden Umgebung lassen sich die Effekte abfedern

Was passiert in Körper, wenn die Uhr vorgedreht wird?
Der Mensch hat einen eingebauten Taktgeber: den zirkadianen Rhythmus. Dieser richtet sich nach dem natürlichen Wechsel von Hell und Dunkel und beeinflusst unter anderem Schlaf, Hormonproduktion, Temperaturregulation und Stimmung.
Wird die Uhr eine Stunde vorgestellt, passiert biologisch gesehen Folgendes: Der Wecker klingelt – aber Ihr Körper denkt, es sei noch Nacht. Die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin läuft weiter nach dem alten Zeitplan. Das Ergebnis? Müdigkeit, Konzentrationsprobleme, Gereiztheit – und das Gefühl, „neben sich zu stehen“.
Was viele unterschätzen: Besonders in den ersten Tagen nach der Umstellung steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Probleme, Verkehrsunfälle und Arbeitsunfälle. Die innere Uhr ist eben keine Digitalanzeige – sie lässt sich nicht per Knopfdruck umprogrammieren.
Warum wird überhaupt noch an der Uhr gedreht?
Die Zeitumstellung wurde ursprünglich eingeführt, um Energie zu sparen – doch Studien zeigen: Der Effekt ist minimal. Trotzdem bleibt sie bestehen, obwohl eine EU-weite Online-Umfrage 2018 ein deutliches Ergebnis brachte: 84 Prozent stimmten für eine Abschaffung. Seitdem wird diskutiert – aber entschieden wurde nichts. Der Knackpunkt: Soll dauerhaft Sommerzeit oder Normalzeit gelten? Die einen wollen das Licht am Abend behalten, die anderen die morgendliche Helligkeit zurück.
Schlafforscher und Mediziner sind sich indes einig: Die dauerhafte Normalzeit – also das, was wir im Winter erleben – wäre für unseren Körper die gesündere Wahl. Sie entspricht eher dem natürlichen Lichtverlauf und hilft, den Tag strukturiert und wach zu beginnen.

Und jetzt die gute Nachricht: Sommerzeit hat auch Vorteile
So sehr sie manchen zu schaffen macht – die Sommerzeit ist nicht nur schlecht. Im Gegenteil: Längere Abende bringen echte Lebensqualität. Nach der Arbeit noch Licht für den Spaziergang, der Feierabenddrink auf der Terrasse oder eine kleine Laufrunde – das hebt die Stimmung und fördert Bewegung. Licht ist nicht nur visuell, sondern auch hormonell ein Wachmacher. Es steigert die Produktion von Serotonin, dem Glückshormon, und kann sogar depressive Verstimmungen lindern.
Wichtig ist dabei: Nutzen Sie das Licht bewusst – tagsüber aktiv sein, abends zur Ruhe kommen. Wer sich am Abend eine natürliche Schlafumgebung schafft – zum Beispiel mit einem Zirbenbett oder Zirbenkissen, hilft dem Körper, schneller in den neuen Rhythmus zu finden.
So bringen Sie Ihren Rhythmus wieder ins Lot
Die Umstellung lässt sich nicht vermeiden – was Sie tun können, ist, Ihrem Körper dabei zu unterstützen helfen, sich leichter darauf einzustellen. Hier kommen fünf bewährte Tipps:
- Rhythmus anpassen
Gehen Sie ein paar Tage vor der Umstellung jeweils 15 Minuten früher ins Bett. Auch das Abendessen und andere Routinen können leicht vorverlegt werden. - Morgens Licht tanken
Sonnenlicht am Morgen hilft, Melatonin schneller abzubauen und wach zu werden. Ein kleiner Spaziergang oder Frühstück am Fenster wirkt oft Wunder. - Abends auf Bildschirme verzichten
Das Blaulicht von Handy & Co. bremst die Schlafvorbereitung. Besser: analoge Rituale wie Lesen oder ein warmes Bad – kombiniert mit einem natürlichen Schlafsystem. - Schlafumgebung optimieren
Ruhe, Dunkelheit und Komfort fördern die Erholung. Wer in einem Massivholzbett schläft oder sich mit beruhigenden Zirbenmöbeln umgibt, schafft eine Umgebung, in der der Körper besser loslassen kann. - Sanft mit sich selbst sein
Der Körper braucht ein paar Tage, um sich umzustellen – gönnen Sie sich in dieser Zeit etwas mehr Geduld, Pausen und Entspannung.
Fazit
Die Zeitumstellung bleibt ein Reizthema – medizinisch, politisch, emotional. Sie bringt unseren Rhythmus durcheinander und wirft Fragen auf, die noch immer unbeantwortet sind. Gleichzeitig öffnet sie auch die Tür zu mehr Licht, mehr Leben und neuen Gewohnheiten.
Solange wir weiter an der Uhr drehen, bleibt es an uns, gut auf uns selbst zu achten. Schaffen Sie sich eine Umgebung, die Ihren Schlaf schützt, und gestalten Sie Ihren Tag bewusst. Dann kann auch die Sommerzeit eine Zeit werden, in der Sie nicht nur funktionieren – sondern sich wohlfühlen.
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